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Windsurfen

Foil-Windsurfing am Gardasee

Wie und wo mit dem Foilsurfen beginnen: Ratschläge von Fabio Calò

  • 10.06.2020
  • Interview
giacomo-milani
Text

Giacomo Milani

Windsurf, MTB und Paragliding

Vor einiger Zeit sprachen wir mit Heinz Stickl über das Foil-Segeln am Gardasee und heute schauen wir uns das Foil-Windsurfen mit Fabio Calò genauer an.

Für alle, die Fabio nicht kennen: Er war italienischer Wavemeister 2013 und 2015 und ist Teil des internationalen Severne-Teams. Er ist Leiter von Pier Windsurf, Chefredakteur der Magazine 4Windsurf und 4SUP, Webredakteur von www.4windsurf.it und www.4sup.it und Organisator der Wave Clinics in Südafrika und Brasilien sowie der Freestyle Clinics am Gardasee.

Viel Spaß beim Lesen.

Hallo Fabio, wann und wie hast du mit dem Foilsurfen begonnen?

Hallo zusammen. Ich habe am 27. Juni 2016 dank einer Initiative mit Werner Glineger, dem Produktmanager der berühmten Windsurfboard-Marke JP AUSTRALIA, angefangen. Werner Glineger lud mich ein, ihn am Strand von Torbole zu begleiten, während er seine ersten Foilversuche machte, und dann gab er mir sein Brett. Es war das erste Mal, dass ich foilte, und die Leidenschaft dafür war sofort entfacht

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Wie fühlt es sich an, über dem Wasser schwebend zu surfen? Woran erinnert es dich?

Es fühlt sich tatsächlich wie Fliegen an. Man schwebt dank des geringen Reibungswiderstandes in völliger Stille über dem Wasser – es ist surreal und du solltest es unbedingt einmal ausprobieren!

Ist es schwierig? Wie gut muss man im Windsurfen sein, um es auszuprobieren?

Die ersten Foils, die vor einigen Jahren hergestellt wurden, waren schwieriger zu fahren. Heute unterscheiden sich die Foils deutlich zwischen Freestyle und Racing. Race-Regatta-Foils eignen sich eher für erfahrene Windsurfer, während ein Freeride-Foil von fast jedem benutzt werden kann, der gleiten kann: Sie sind heute viel einfacher zu benutzen, stabiler und vor allem sicherer.

Ist es gefährlich bzw. muss man zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen?

Das Foilsurfen auf einem Freeride-Foil ist nicht gefährlich: Das Foil befindet sich in einem guten Abstand zu deinem Körper, auch wenn du ins Wasser fällst. Sinnvoll ist es jedoch immer, einen Helm und einen Neoprenanzug zu tragen, wenigstens einen dünnen.

Wie viel Knoten braucht man zum Foilsurfen?

Mit einer guten Technik und einem Foil mit gutem Auftrieb kann man mit weniger als 10 Knoten Wind und einem einfachen Freeride-Segel von etwa 6qm foilen.

Was sind die besten Bedingungen zum Foilen und wo findet man sie am Gardasee?

Die besten Bedingungen sind dort, wo konstanter Wind und flaches Wasser vorherrschen. Perfekte Bedingungen findest du zum Beispiel in Navene (Malcesine), wenn die „Ora“ weht: leichter Wind und völlig flaches Wasser. Auch am Pier Windsurf sind die Bedingungen perfekt, wenn der Wind nicht zu stark weht: In diesem Teil des Sees bleibt das Wasser ziemlich flach.
Natürlich ist auch Torbole ein guter Ort zum Foilen, auch wenn das Kabbelwasser in diesem Teil des Sees dies manchmal erschwert.

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Lass uns über das Material sprechen. Welche unterschiedlichen Arten von Foils gibt es oder sind alle gleich?

Wie ich bereits erwähnte, gibt es verschiedene Arten von Foils, und heutzutage gibt es auf dem Markt wirklich eine ziemlich große Auswahl. Zuerst muss man sich entscheiden, ob man schnell fahren möchte mit Wenden und Halsen, was auf traditionellem Windsurfmaterial unvorstellbar ist. Dann braucht man ein Racefoil. Wenn du jedoch jede Brise sicher und ohne Stress genießen möchtest, dann sollest du ein Freeride-Foil nehmen. Sie sind langsamer als Race-Foils, aber leichter zu kontrollieren und leichter aus dem Wasser zu kriegen. Es gibt auch einen kleinen Markt für alle, die ein Foil für Freestyle-Manöver wünschen. Jedes Foil gibt es in Carbon oder Aluminium, und du kannst auch die Masthöhe, den Rumpf und die Oberfläche der vorderen und hinteren Foilflügel wählen. Du kannst also verschiedene Kombinationen ausprobieren oder dich für eine Standardkonfiguration entscheiden, die von verschiedenen Marken angeboten wird, um das zu finden, was für dich am besten geeignet ist.

Was ist der Unterschied zwischen einem normalen Windsurfboard und einem Foilboard?

Im Allgemeinen kannst du ein Foil mit jedem Windsurfboard zwischen 100 und 140 Litern verwenden, obwohl es besser ist, wenn es mit einer Tuttle Box-Befestigung (mit zwei Schrauben) ausgestattet ist, um eine bessere und stärkere Fixierung zu erreichen. Du kannst dir Adapter besorgen, um ein Foil an jedem Brett befestigen zu können. Experten können sich Bretter besorgen, die speziell für die Foilbefestigung ausgelegt sind. Im Allgemeinen sind Race-Boards zu 100% foilorientiert und du kannst keine normale Finne daran befestigen. Freestyle-Boards stattdessen sind in der Regel bereits zum Foilsurfen ausgelegt und können mit einem Foil oder mit einer herkömmlichen Finne verwendet werden.

Braucht man eine spezielle Art von Segel zum Foilen?

Auch hier kannst du problemlos deine eigenen normalen Segel verwenden, entweder Freestyle oder Freeride. Für Winde von 8-18 Knoten ist die beste Größe 6,5 bis 4,5 qm. Regattasurfer und erfahrene Foilsurfer verwenden speziell entworfene Foilsegel, in der Regel 3 oder 4 Camber mit sehr schmalem Profil und lang, um Kraft nach vorne zu bringen und so viel Auftrieb wie möglich zu geben.

Wie schlägst du vor, mit dem Foilsurfen zu beginnen? Was ist die beste Ausrüstung?

Zweifellos ist es am besten, eine Unterrichtsstunde bei einem qualifizierten Instruktor zu nehmen, wie wir sie am PierWindsurf anbieten. Du wirst viel weniger Zeit verlieren und lernen, sicher zu foilen. Verwende unbedingt Freeride-Material und auf keinen Fall Race-Material.

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Welche Zukunft hat das Foilsurfen am Gardasee?

Der Gardasee ist ein perfekter Ort zum Foilsurfen. Es ist ein großartiger Ort für alle, die bereits Spaß am „Touren“-Windsurfen haben. Wenn ich zum Beispiel Pier Windsurf verlasse, führe ich meine Kunden oft auf einen Kaffee nach Torbole und dann zurück, was viel schwieriger und komplizierter wäre, wenn wir auf normalen Windsurfbrettern fahren würden. Ansonsten fahren wir fast bis Malcesine und dann wieder zurück unterhalb des neuen Radweges von Limone aus. Jedes Jahr gibt es mehr Foiilsurfer im Wasser – viele machen einen Kurs und kommen dann mit ihrem eigenen Material zurück. Das Foilsufen ist eine wunderbare und gute Alternative, um unseren Sport und die Möglichkeiten, ihn im Wasser zu genießen, zu bereichern.

Danke Fabio

Dank dir, Giacomo.
Wir sehen uns am Pier.

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